Letztes Wirtshaus vorm Gotteshaus
Die Rucksäcke sind gepackt und wir begeben uns auf die nächste Tour. 10:15 Uhr erreichen wir Ulm, bewaffnet mit einem Fleischkäsebrötchen starten wir unseren Weg.
Zunächst führt der Weg bergauf, raus aus Ulm. Wir kommen an der Bundesfestung vorbei, die pompös hier die Landschaft ziert. In den 30-er Jahren diente sie als Schutzhaftlager. Das Wetter wird zunehmend wärmer und die Sonne blinzelt hinter den Wolken hervor. Punkt 12 Uhr erreichen wir Grimmelfingen und erhalten unseren 1. Pilgerstempel für dieses Jahr. Wir laufen viel auf Teerwegen, aber relativ eben.
In Erbach machen wir Rast gegen 14 Uhr im letzten Gasthaus vorm Gotteshaus. Hier in Erbach begegnen uns weitere Pilger. Für uns eine echte Sensation. Bereits gegen 16 Uhr erreichen wir das Cursillo-Haus in Oberdischingen. Wir werden sehr nett von Ria empfangen. Sie zeigt uns unser Zimmer und alles nötige. Hier ist es sehr schön. Die Sonne lacht und im Garten kann man gut relaxen. Langsam trudeln auch die anderen Pilger ein.
Wir machen noch einen kleinen Spaziergang am Abend. Gehen gut essen und besuchen die Pfarrkirche - ein schwäbisches Pantheon. Die Kuppelkirche wurde im klassizistischen Stil auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes nach dem Vorbild des Pantheons in Rom errichtet. Sehr beeindruckend wie wir finden. Den Abend lassen wir gemütlich mit Radler ausklingen.
Nach gutem Frühstück und mit frischen Kräften geht es um 8:45 Uhr los. Zuvor haben wir noch einen Stein am Cruz de Luz abgelegt. Das Wetter meint es gut mit uns. Die Sonne lacht bereits am Morgen. Unser Weg führt uns immer entlang der Riß. Wir laufen viel Teer- und Schotterwege. Die Sonne knallt richtig und weit und breit kein Wald in Sicht. In Obersulmatingen machen wir Rast. Hier ist heute Pfarrfest – Ulrichfest. Das trifft sich sehr gut. Bei Bratwurst, Salat, Bier und festlicher Musik gönnen wir uns eine Stunde Pause. Auch hier kommen wir mit einigen Leuten ins Gespräch. Mit unseren Pilgershirts sind wir auch gut zu erkennen.
Weiter geht der Weg vorbei an Wiesen und Feldern. Überall gibt es hier viel zu entdecken. Blumen und Schmetterlinge säumen den Weg und wir sind mitten drin. Um 16 Uhr erreichen wir unser Tagesziel Äpfingen und sitzen gemütlich vor der Tür der Familie Hepp. Wir warten ein paar Minuten und dann kommen die Gasteltern. Bei Kaffee und Keksen verbringen wir eine weitere Stunde auf der Terrasse. Das Wetter ist einfach herrlich. Wir beziehen unser Zimmer und machen uns frisch. Dann schnappen wir uns die Fahrräder und suchen uns ein schönes Plätzchen zum Essen aus. Inzwischen ist es sieben Uhr und die zwei Pilger von gestern sind auch gerade angekommen. Langer Tag für die beiden. Vom Essen zurück sitzen wir gemeinsam auf der Terrasse und lassen den Tag gut und lange ausklingen.
Kurz vor 8 Uhr starten wir uns unseren 3. Pilgertag. Kurz nach Äpfingen gibt es 2 Möglichkeiten um nach Mettenberg zu kommen. Ich entscheide mich für die kleine Abkürzung, während Frank den Weg über Laupertshausen wählt. Mein Weg geht gemütlich durch den Wald. Eine sehr schöne Strecke. Um 10 Uhr treffen wir uns in Mettenberg. Wir besuchen die Kirche und machen uns dann auf den Weg nach Biberach.
Wir besuchen die gotische Pfarrkirche St. Martin. Dieses Gotteshaus dient seit dem 15. Jahrhundert bis heute beiden Konfessionen. Mit etwas Sucherei und viel Glück dank Google finden wir eine urige Kneipe und rasten hier. Ansonsten hat die Stadt für uns nichts zu bieten. Weiter führt uns der Weg über den Radweg nach Reute. Hier treffen wir auf einen netten älteren Mann und kommen ins Gespräch. Die Sonne brennt. In Grodt machen wir nach dem Besuch der Kirche eine Pause. Es ist halb vier. Wir verlassen das kleine Dorf und sehen bald in der Ferne 2 Kirchen - Muttensweiler und Steinhausen.
Mit dem Ziel vor Augen pilgern wir über Wiesen und entlang der Felder auf die Dörfer zu. 16:30 Uhr erreichen wir Steinhausen mit der schönsten Dorfkirche der Welt. Wir suchen zunächst unser Quartier auf und machen ein wenig Siesta. Dann zieht uns das schöne Wetter nach draußen. In einer Kneipe sitzen wir gemütlich bei einem Radler. Dann besichtigen wir die Wallfahrtskirche „Unserer Lieben Frau“ von 1728. Beeindruckend und pompös was uns im inneren erwartet. Wir staunen und entzünden hier Kerzen. Wir denken an die Lieben daheim und danken für einen guten Weg. Zurück in unserem Zimmer kochen wir Spaghetti Bolognese und trinken ein Glas Wein dazu. So lassen wir den Abend ausklingen und schlafen zufrieden ein.