Staub trocken hier und Zuhause tobt der Regen...
Tag 10 Nach Cernache Wir haben gut geschlafen und so stehen wir erst kurz nach sechs auf. Und machen uns in Ruhe fertig. Ein kleines Frühstück und gegen 7:30 Uhr geht es los. Wie fast jeden Morgen ist es noch ziemlich kalt, was sich allerdings wenig später am Berg hinauflaufen ändert… Ächzzzzzz…warm, Jacke aus. Ah viel besser und schon naht auch der nächste Berg. Schotterwege und wenig Teer, aber gut zu gehen. Heute morgen ist auch der Himmel komplett wolkenverhangen und die Aussicht nicht ganz so gut. Aber das wird bestimmt noch. Wir kommen an das Kreuz Almina. Ein Kreuz mit schöner Kachel und unzähligen Steinen.
Nach gut 9 km kommt dann auch die erste Bar, wir sind in Rabacal. Hier rasten wir und trinken Kaffee und essen ein sehr gutes Stück Kuchen – bombe! Hier in der Bar kann man auch den heimischen Käse kaufen, lecker sieht er jedenfalls aus. Die Kirche hier im Ort ist offen und wir bestaunen auch das Innere. Sehr prunkvoll und wie fast alle Kirchen hier au die Mutter Gottes, auf Fatima spezialisiert. Weiter führt uns der Weg mäßig auf und ab durch Wald und Flur. Die Sonne ist mittlerweile auch wider da und scheint aus vollen Kräften. Sonnencreme ist angesagt! Wir gehen durch viele kleine Weinberge und alte Olivenplantagen.
In Fonte Coberta kommen wir an einer Pilgerstelle vorbei. Hier stehen ganz viele Zelte und man kann als Pilger hier übernachten. Es gibt sogar ein Toilettenzelt. Der Ort allerdings hat weder Restaurant noch Bar oder sonst irgendwas. Der Platz hier besticht einzig durch die Lage in der Natur. Wir kommen an einen wunderschönen Rastplatz am Ortsausgang. Hier gibt es sogar einen funktionierbaren Wasserspender. Wir biegen links ab und gehen am Ufer des Rio dos Mouros entlang. Also aktuell sehen wir nur das Flussbett, von Wasser keine Spur. Das Land durch das wir seit 10 Tagen gehen ist eh sehr ausgetrocknet und es herrscht viel Waldbranntgefahr. So verrückt, während hier alles knochentrocken ist ertrinkt Deutschland im Dauerregen. Wo bitte ist denn das Gerecht?
Wir kommen nach Poco und hier geht es auch erst mal wieder ne Weile steil bergauf. Immerhin auf sehr guten Wegen. Kurz vor Conimbriga geht’s erst noch mal steil Berg ab und dann auch gleich wieder rauf. Tja, somit haben wir uns die 2.Pause auch verdient. Hier oben gibt es eine alte Ausgrabungsstätte und es wimmelt nur von Touris. Wir sitzen gemütlich bei einem Bier und relaxen und machen Überlegungen, wie wir die nächsten tage laufen wollen. Es ist grad sehr schön hier. Nun aber sind es auch nur noch 6 oder 7 km bis zum Tagesziel Cernache. Also Rucksäcke schultern und ab die Post. Nur wenig später raten wir erneut, da ein kleiner netter Ratsplatz da ist und wir echt Hunger haben. Nein, das wussten wir vor einer halben Stunde noch nicht! Das ist alt das Schöne am Pilgern… Enjoy the Way! Und genau das tun wir auch.
Wir folgen der guten Beschilderung und gehen einmal über die Autobahn, und dann nach einer Kurve gleich noch mal. Und Ruck zuck erreichen wir Cernache. Das ging wirklich schnell. Wir stehen gerade vor der Herberge und wollen ein Zielfoto machen, steht der Herbergsvater gerade hinter uns. Prima, dann brauchen wir gar nicht anrufen. Er gibt uns den Türcode und zeigt uns alles. Es sind noch ein tschechisches Päärchen her, eine Amerikanerin und ein Portugiese. Wir finden es perfekt und bleiben klar hier. Erst mal gehen wir duschen und waschen unsere Klamotten (so alle zwei Tage ist das super! Und hier es geht es wenigstens auch! – also ich rede vom Wäsche waschen….) Dann gehen wir erst mal was trinken. Dieser Kleine Ort hat echt alles… Bar, Supermarkt, Restaurant, Apotheke …alles eben! Hatten wir nicht so erwartet, da unser Reiseführer was anderes vorher gesagt hat. Umso besser natürlich, denn dann kochen wir heute Abend wieder selber. Ist halt doch günstiger. Wir kaufen Spaghetti
und Tomatensoße und Würstchen und Wein… Jipp wird ein guter Abend!