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Engel gibt es doch...

Monsanto

5:40 Uhr ertönt nette Musik aus den Handy und relativ gut ausgeschlafen sind wir auch (so ausgeschlafen wie man eben um so eine Uhrzeit sein kann.) Da es erst um 8 Frühstück gibt und wir das eh nicht nutzen werden, hat man uns ein Lunchpaket vor die Tür gestellt. Toast mit Schinken und Käse, Banane und Saft nebst einem schönen Gruß. Irgendwie brauchen wir lange heute morgen und kommen erst gegen sieben auf den Weg. Egal.

Heute morgen ist es ziemlich frisch, um nicht zu sagen es ist arschkalt…. Den Weg aus der Stadt heraus finden wir ohne Probleme. Generell ist die Markierung echt super. Lange, sehr lange laufen wir zwischen Wohnblöcken entlang der Straße. Es bleibt alles sehr lange städtisch, ehe der Weg ins Grüne abzweigt. Eine offene Bar finden wir nicht, genau genommen gar keine Bar. In Azoia hat die Herberge noch oder wieder geschlossen und sonst gibt es da nichts. In einer kümmerlichen Bushaltestelle rasten wir dann trotzdem. Essen haben wir ja immer dabei.

Es ist kalt heute und die Sonne kommt nur selten hinter den Wolken hervor. Ich zieh erst einmal meine Jacke an – oh viel besser. Bergauf und ab schlängelt ich der gute Schotter-Teerweg durch viele kleinere Dörfer. Hin und weder gibt es dort Bars und Cafes. In einer gönnen wir uns einen heißen Kaffee und portugiesisches Gebäck. Oh das ist mega lecker! Also diese ganze "Süßkramteilchen" haben die Südländer ja mal voll drauf. Und sie stärken Körper und Geist.

Wir kommen an einigen kläffenden Hunden vorbei, oh das lieb ich ja (Scherz!). Gut solange die eingezäunt sind, mogel ich mich vorbei. Heute allerdings hat uns einer dieser Kläffer verfolgt, begleitet oder wie auch immer…. Ah Panik! Knapp 7 km lief er mit uns. Wir kommen an ein Zelt…dort steht ein Mann und grüßt herzlich mit Stempel. Toll! Ok er bat danach um Geld, aber das haben wir ihm gern gegeben. Dafür hat er uns gesegnet und keine Ahnung was er noch alles so gesagt hat. Bestimmt nur gutes…denn Frank hat heute einen 10 € Schein gefunden. Bitte, läuft doch! Es kommen noch einige Möglichkeiten zur Einkehr, wir nutzen nicht alle, aber einige.

Enjoy your Way!

Die Strecke heute hat schon ihre Steigungen und einige davon fordern viel Kraft. Zum Glück ist es nicht ganz so warm. Es ist hier so richtig windig und das bremst ganz schön aus. Auf dem Bergkamm haut uns der Wind ganz heftig um die Ohren. Über einen Feldweg erreichen wir wieder die Straße. Noch gut 2 km bis Amiais de Baixo. Am Ortsschild geht der Fatimaweg rechts weg, also geht man eigentlich gar nicht in den Ort. Wir überlegen was wir machen sollen. Bis zum Zentrum des Ortes ist es gut du gern ein Kilometer oder mehr und bis zum nächsten Ort Monsanto knappe 3 km. Wir beschließen jegliche Umwege zu sparen und schlagen den Weg nach Monsanto ein.

Und es war gut so, der Weg ist super und eine Steigung morgen weniger. Wir kommen also zum Ort und laufen x-mal umher und fragen nach der Herberge. Irgendwie schicken uns alle zur Kirche, aber da ist nichts. Nein wirklich! Wir finden diese städtische Herberge einfach nicht. Es gibt auch keinerlei Schilder oder Hinweis. Puh… was machen wir denn nun?

Auf einmal hält eine Frau im Auto an und signalisiert das sie helfen möchte. Ok, wo die Herberge ist weiß sie auch nicht, telefoniert aber direkt für uns. 2 Minuten später sitzen wir in ihrem Auto und fahren mit ihr zur Gemeinde. Die Damen sprechen sich ab (auf portugiesisch klar!) und wir stehen nur da und verstehen nix. Also immer freundlich lächeln. Fällt mir auch nicht schwer, denn portugiesisch hört sich wirklich schön an. Die Dame hinter dem Tresen meint irgendwann 6€ pro Person und ob wir einen Stempel wollen. Sie gibt uns einen Stempel und den Schlüssel zur Herberge. Dahin werden wir natürlich mit dem Auto gekutscht. Die Herberge hat 6 Betten, mit Bad. Bähm, was für ein Glück. Wir machen ein Bild mit unserem Camino-Engel und lassen uns ihre Adresse geben. So herzlich ohne Große Worte – was soll ich sagen, thats Camino!

Wir gehen duschen und auf einmal klopft es an der Herbergstür. Da steht unser Camino-Engel und bringt uns Kaffee, Milch, Kekse und Orangen vom eigenen Baum. Wahnsinn… Das ist so herzlich! Später gehen wir noch was trinken und treffen auf unsere Italiener. Sie wohnen in der Luxus-Herberge (außerhalb unseres Budgets). Wir trinken und quatschen eine Weile. Dann suchen wir ein Restaurant, leider gibt es keines mehr. Ok, kein Problem im Supermarkt bekommen wir Käse, Wurst, Brot und Getränke. Also verhungern tun wir auch nicht. Morgen geht es nach Fatima und eine gute und bezahlbare Unterkunft ist gebucht. Für heute ist genug gemacht und wir gehen jetzt schlafen, unter dem Glockenturm!

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