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Gemeindepilgertag "Du hast meinen Füßen freien Raum geschenkt"

Wenn wir pilgern, sind wir meist nur zu zweit auf weiter Flur. Anders ist es beim Gemeindepilgertag in Marbach. Hier sind alle Pilger, ob Anfänger oder Fortgeschrittener, herzlich Willkommen. Einen Pilgertag ein mal ganz bewusst erleben, abschalten, inne halten und zu Guter letzt Spass haben und die Schöpfung in Ihrer ganzen Pracht erleben zu dürfen.

26 Pilger aus Nah und Fern haben sich am Samstag, 16.7.2016 aufgemacht, den Wegabschnitt von Marbach nach Fulda-Bronnzell auf dem Jakobsweg zu pilgern. Der Jakobsweg ist einer der bekanntesten Pilgerwege der Welt. Seit über 1000 Jahren gehen Pilger zum Grab des Apostels Jakobus in der spanischen Stadt Santiago de Compostela.

Zu Beginn des Pilgertages wurden nach gemeinsamem Singen, einem begleitenden Impuls und Gebet die Pilgerkreuze gesegnet. Nachdem jeder Pilger ein Kreuz und seinen Pilgerpass bekommen hatte, machten wir uns auf den Weg. Bei Sonnenschein führte uns der Weg zunächst an den Haunesee und zur ersten „Stempelstelle“.

Unsere zweite Station war die Jakobuskirche in Steinau. Auch hier bekamen wir einen Stempel für unseren Pilgerpass. Nach dem Impuls, in dem es um die Vielfältigkeit des „Gehens“ ging, pilgerten wir ein Stück schweigend. So konnte sich jeder intensiv mit seinem Gehen und der Vielfältigkeit der Schöpfung auseinandersetzen. Die Sonne schien, es wehte ein wohltuender Wind und der Weg lud zum Nachdenken ein.

In Untergötzenhof legten wir eine kurze Verschnaufpause ein, ehe wir den Berg der „heiligen Lioba“ erklommen. Oben angekommen in der Kirche St. Peter, empfing uns Pfarrer Kremer bereits. Eindrucksvoll ist die Grabeskirche der Hl. Lioba auf dem Petersberg und sie gehört ohne Zweifel zu einem der herausragendsten Kirchenbauwerke des Bistums Fulda. Herr Pfarrer Kremer gab ein paar Einblicke in die Historie der Kirche. Die Kirche birgt die ältesten erhaltenen Wandmalereien Hessens. Jene Kunstwerke befinden sich in der Krypta, welche zugleich Grabesstätte der Hl. Lioba ist. Der Steinsarg im tonnengewölbten Quergang der Krypta barg die Gebeine der Heiligen von 836 bis zum Ende des 15. Jahrhunderts. Wir fühlten uns von guten Mächten wunderbar geborgen, wie es der Impuls von Pfarrer Ludwig und der anschließende Gesang noch einmal deutlich werden ließ. Auch hier erhielten wir wieder einen schönen Stempel für den Pilgerpass.

Natürlich gehörte auch eine ausgiebige Rast zu unserer Pilgerfahrt. Bei selbst mitgebrachten Speisen und der wundervollen Aussicht von der Liobakirche, hoch über Fulda, konnten wir neue Kraft für den weiteren Weg sammeln.

Der Jakobsweg führte uns von Petersberg direkt nach Fulda, wo es galt, die Innenstadt einmal zu durchqueren. Die nächste Station war die Michaelskirche. Eine geistliche Rast und wohltuende Frische und das inmitten alter Gemäuer. Hier trafen wir auch wieder auf den Patron unserer Pilgerschaft, den heiligen Jakobus und bekamen einen weiteren Stempel für unseren Pilgerpass.

Mit Sonne am Himmel und frohem Gemüt zog unsere Pilgergruppe durch die herrlich grünen Fulda Auen. In der Johannisau erwartete die Pilger zudem noch eine Überraschung – eine Kaffee- und Kuchenpause am Wegesrand.

Weiter führte uns der Weg an Johannesberg vorbei nach Fulda-Bronnzell. Hier an der Mariengrotte hatten wir unser Tagesziel erreicht. Ein letzter Impuls, Zeit zum Nachdenken und Freude zum Mitnehmen.

Im Anschluss daran fuhren wir nach Marbach zurück und ließen den Tag mit einem Abendessen und gemütlichem Beisammensein enden. Wir hatten ein gutes Miteinander und wunderbare Impulse von Pfarrer Ludwig, der uns die Natur und Gottes Nähe tief spüren ließ.

Sandra und Frank Höhl

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