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Inne halten und danken

Nach einer guten Nacht gibt es um 7 Uhr Frühstück. Das Brot steinhart getoastet, die Marmelade sehr lecker, Kaffee zum Glück ohne Ende. Hier in der Herberge „Bonte Devine“ ist es echt super. Um 8 Uhr starten wir in den Tag. Sonne und blauer Himmel - heute wird es heiß. Der Weg geht immer auf einem Pfad an der Straße entlang. Hin und wieder kurze Waldstücke. Die Erde aber ist knochentrocken. Das merken nicht nur die Füße. Immerhin geht stets ein kühler Wind. Wir treffen 2 Pilgerinnen von gestern Abend. Sonst sind wir allein auf weiter Flur. Fast, denn zwei Rehe gehen mit uns, naja springen an uns vorbei. Kaum zu glauben, das sich dies bald ändern wird.

Kurz vor 12 Uhr erreichen wir Lectoure. Puh es geht steil bergauf und die Sonne brennt. Wie immer geht's erst in die Kirche. lnne halten für einen Moment. Dann holen wir uns einen Stempel. Einen einfachen Einkaufsladen finden wir in dieser großen Stadt nicht. Hier ist es laut, stickig und zu viel für uns. Schnell 2 eiskalte Cola in einem Lottogeschäft geholt und nun Ausschau nach einer schattigen Sitzgelegenheit gehalten. Diese finden wir nicht. Dafür eine mit Aussicht und 35 Grad Sonne. Wir rasten für eine halbe Stunde. Müde und von der Sonne entkräftet geht der Weg weiter. Jetzt sind auch die riesigen Sonnenblumenfelder wieder da. Wahnsinn. Hier kann man laufen und die Natur zeigt sich von ihrer besten Seite. An nichts denken müssen ist befreiend und trotz der Anstrengung entspannend.

Noch knapp 7 km bis Marsolan. Nach einer Stunde Laufen mit netten An- und Abstiegen kommt uns die Steinbank im Schatten gerade recht. Pause, trinken, Luft holen. So jetzt noch mal gut eine Stunde gehen, auf und ab, Straßen, Wald, Wiese - von allem etwas. Irgendwie zieht sich der Weg zum heutigen Tagesziel ganz schön. Die Sonne brennt immer mehr und keine Wasserstellen in Sicht. 15:30 Uhr erreichen wir Marsolan. Und auch wenn wir direkt die Bar sehen, geht unser erster Weg in die Kirche. Kaum einer wird das verstehen können, aber dankbar zu sein - für den Weg und Tag, für alle Pilger unterwegs einschließlich uns - ist wichtiger als eine Bar. Jedenfalls für uns. Anschließend gehen wir auf ein Wendelinusbier in die Bar. Hier hatten wir eine super nette Unterhaltung mit einer 5-köpfigen französischen Familie. Sie pilgern mit den Kindern zusammen so 10 km am Tag. Toll finden wir das und die Kidis (4, 6, 9) sind super süß und aufgeweckt. Schade, wir haben ein Foto vergessen.

Hier in der Bar kann man auch übernachten. Ist uns allerdings zu teuer. Deswegen liegen noch 200m bis zur Herberge vor uns. Die Bar mit Einkaufsladen werden wir später noch mal aufsuchen.

Steil bergab erreichen wir die Herberge. Ein französischer Pilger ist bereits da. Er

ist nett und beantwortet alle meine Fragen. So wissen wir, dass der Herbergsvater später noch vorbei kommt und wir in der Zeit erst mal ankommen können. Also duschen und

Wäsche waschen und relaxen. Frank geht derweil noch Nudeln und Tomatensauce holen, heute Abend kochen wir selbst.

Am Abend kommt der Herbergsvater vorbei und wir bezahlen 10 Euro pro Person und bekommen unseren Stempel. Wir quatschen eine ganze Weile mit ihm. Er empfiehlt uns für morgen in Condom eine Herberge und reserviert auch gleich für uns. Normalerweise reservieren wir ja nicht, aber das bot sich grad gut an. Und Condom war eh unser Ziel für morgen.

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