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100 km to go


Puh wieder bricht ein neuer Tag an. Tag 7 ein Wahnsinn wie die Zeit vergeht. Sarria am Morgen gleicht einer Pilgerboomstadt. Pilger soweit das Auge reicht und noch viel mehr. Wir trinken einen Kaffee und knuspern eigene

Kekse. Dann halb 8 starten wir in den Tag. Mit uns noch hunderte weitere Pilger. Im Gänsemarsch gehen wir die ersten Kilometer. Oh wie anstrengend das ist. Und es ist einfach zu viel, nicht nur für uns. Also lassen wir die frischen Tourigrinos vorne weg.

Ein paar Italiener sind unserer Meinung – die holen wir wieder ein. Jeder wird mit zunehmendem Tag langsamer. Wir laufen unseren Rhythmus! Das tut uns gut. Nach knapp einer Stunde erreichen wir Barbadelo und das Pilgerfeld wird übersichtlicher. Irgendwie geht es stetig bergauf. Die Sonne ist im Übrigen gleich heute Morgen vor Ort und begleitet uns. Alles wirkt malerisch schön, kleine Dörfer und Kühe und schöne Wege eröffnen sich uns.

In Peruscallo rasten wir in einer Bäckerei. Kaffee, süße Teilchen und Pizza, das reicht für den Tag erst mal. In Ferreiros stehen an der Bar einige Buse. Oha.. noch 700 m für die Buspilger zum 100-km-Stein. Ob sie das schaffen? Da sind wir bei manchen nicht sicher. Ach herrje, die sind jünger und knackiger als wir, sorry Freunde, aber das kann nichts mit pilgern zu tun haben. Aber Hauptsache die Muschel am Rucksäckchen und ein Pilgershirt ¨No Pain, no glorie¨ an….. NEIN dafür habe ich kein Verständnis. GAR KEINS!

Wir stellen uns an um ein Foto mit dem 100-km-Stein machen zu können. Selbst das ist mir irgendwie zu wieder. Seis drum, das Bild haben wir.

Weiter gemütlich bergan, durch Wald und Flur geht der Weg bis wir die Hochebene Mercadoiro erreichen. Wahnsinnig schöne Ausblicke bieten sich uns hier und Sonne satt. Ja so kennen wir Spanien! Herrlich zu gehen auf jedenfall und wir hopsen an den schnatternden Tagestouris in Flip-Flops einfach locker flockig vorbei. In Vilacha rasten wir mit Radler und leckerer italienischer Pizza. Ach wie schön das Pilgern doch ist. Dann geht es schnur stracks den alten Weg bergab und wir haben einen tollen Blick auf die Brücke und den Fluss vor Portomarin.

Über die Brücke geht’s flott und dann wartet die steile Treppe auf uns. 13 Uhr und die Sonne brennt mächtig. Wir gehen direkt in die Altstadt zur Kirche San Nicolas, welche leider geschlossen hat. Schade! Dann holen wir Geld, Getränke und machen noch mal Pause im Park. Herrlich. Wir sehen wie die Pilger ankommen und Quartier suchen, die wenigsten gehen weiter.

Wir gehen weiter! Wir verlassen die Stadt über eine andere Brücke und dann heißt es gut 25 min Anstieg – wenigstens im Schatten. Aber hoch ist hoch und mega anstrengend. Es wird kurzzeitig flacher, geht schön im Wald entlang, dann wieder bergan neben der kaum befahrenen Straße. Kurz um, der Weg ist gut so. Bis Gonzar zieht es sich aber echt noch ewig. 16 Uhr haben wir Gonzar erreicht und checken in der öffentlichen Herberge ein. Die Herberge ist nur sporadisch gefüllt. Gut so, da haben wir fast freie Bettenwahl.

Als erstes ein großes Radler und ausruhen. Ach tut das Gut. Immer wieder kommen Pilger an, machen Pause. Manche bleiben, andere gehen weiter. Wir chillen und beobachten. So manches Gesicht kennen wir schon. So und nun schnell duschen und gleich das Deutsche WM Fußballspiel schauen….

Am Abend hat Frank noch eine Überraschung für mich... Piccolo Sekt zur 100 Kilometermarke. Den gönne ich mir auf Eis und genieße die innerliche Abkühlung.

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